LXVI ZUR KUNSTGESCHICHTE. Baukunst.bauten
zu
nennen,
die
in
Tschaityas
oder
Tempel
und
Vihâras
oder
Mönchswohnungen
zerfallen
und
manchmal
auch
eine
Vereinigung
von
Tempel
und
Kloster
bilden.
Die
buddhistischen
bauten
haben
in
der
Anlage
eine
große
Ähnlichkeit
mit
der
christ-
lichen
Säulen
abgetrennte
Seitenschiffe;
die
Decke
ist
ein
Tonnengewölbe,
die
Apsis
halbrund;
in
ihr
steht
ein
stûpaförmiges
Reliquienmonu-
ment
mit
schirmartigem
Dach.
Das
berühmteste
Muster
eines
solchen
Felsentempels
ist
der
große
Tempel
von
Kârli
(S.
103;[)]
aus
dem
I.
Jahrhundert
vor
Chr.
Der
Tempelgrottenbau
ist
auch
auf
den
Brahmanismus
über-
gegangen.
Manchmal
liegen
die
Felsenbauten
buddhistischen
brahmanischen
(S.
118),
wo
diese
Bauart
im
größten
Umfang
und
mit
höchster
Kunstfertigkeit
geübt
worden
ist.
Die
Felsenbauten
von
Ellôra,
die
manchmal
in
mehreren
Stockwerken
übereinanderliegen
und
eine
förmliche
Stadt
bilden,
entstammen
der
Zeit
vom
IV.
bis
zum
XII.
Jahrhundert
n.
Chr.;
dem
letztgenannten
Jahrhundert
wahr-
scheinlich
auch
die
gewaltigen
brahmanischen
Elephanta
bei
Bombay
(S.
130).
Wie
diese
Bauten
durch
Aushöhlung
der
Felsen
hergestellt
worden
sind,
so
hat
man
auch
freistehende
Tempel
aus
großen
Fels-
blöcken
ausgehauen
oder
aus
dem
Felsen
ausgespart
und
auf
diese
Weise
Wunderbauten
aus
einem
einzigen
Stück
Stein
erstehen
lassen.
Das
berühmteste
Beispiel
der
letzten
Art
ist
der
Kailâsa
(„Götter-
berg“)
bei
Ellôra,
aus
dem
VIII.
Jahrhundert
(S.
120).
Dieser
Tempel,
der
das
Staunen
aller
Besucher
erregt,
steht
in
einem
großen
Hofe,
der
durch
Fortmeißelung
des
Felsens
von
oben
hergestellt
ist,
und
zeigt
nach
der
Art
südindischer
eine
reiche
Fülle
von
Figuren
und
Ornamenten.
Wie
es
kommt,
daß
ein
Tempel
in
rein
südindischem
findet,
ist
noch
nicht
aufgeklärt.
Vermuten
läßt
sich
in
diesem
Falle
wie
bei
anderen
Tempeln
einer
bestimmten
Stilgattung,
die
man
in
weiter
Entfernung
von
dem
Verbreitungsgebiet
dieses
Stiles
antrifft,
daß
der
Ruhm
hervorragender
Tempelbauten
durch
Wall-
fahrer
hörten
und
einen
Tempel
errichten
wollten,
manchmal
aus
ent-
legenen
Distrikten
ihre
Architekten
Im
Anschluß
an
Fergusson,
den
Begründer
der
Wissenschaft
von
der
indischen
stile
zu
unterscheiden:
den
nordindischen
dekkhanischen
oder
Tschâlukya-Stil,
den
südindischen
vidischen
fünf
hat
der
bekannte
Archäologe
gestellt,
den
er
den
Gupta-Stil
nennt,
weil
seine
Blütezeit
in
das
IV.
und
V.
Jahrhundert
n.
Chr.
fällt,
als
die
Gupta-Dynastie